Theaterbegriffe und Definitionen |
Glossar zu Spiel und Theater (Jürgen Mack) Theater Laienspiel
– Laientheater Amateurtheater Volkstheater Spiel Schultheater Klassenspiel Darstellendes
Spiel Szenisches
Spiel Szenisches
Interpretieren Rollenspiel Stegreifspiel
oder Stegreiftheater Drama
in Education (DIE) Schulfach
„Theater“ Theaterpädagogik Theater (von
griechisch théatron: Schauplatz),
Bezeichnung für die Gesamtheit der darstellenden, auf szenischem Ablauf
basierenden Künste, sei es mittels Puppen (Puppentheater, Kasperltheater,
Schattentheater, schwarzes Theater), sei es mit Hilfe von Schauspielern, Tänzern
oder Sängern (Pantomime, Drama, Oper, Operette, Ballett, Musical, Vaudeville
etc.). Des Weiteren wird der zur Aufführung notwendige technische,
organisatorische bzw. dramaturgische Apparat als Theater bezeichnet, der zum
Umfeld der konkreten Aufführung gehört, wozu auch das Theatergebäude mit Bühnenhaus
(Bühne, Maschinerie, Garderobe, Probe-, Betriebs- und Verwaltungsbezirke) und
Zuschauerhaus (Zuschauerraum, Foyer, Garderobe, Kassenhalle) gehören.
[1] Laienspiel
- Laientheater Im
weiteren Sinn bezeichnet der Begriff alle Formen des Theaterspiels von Gruppen
und Personen, die keine ausgebildeten Schauspieler sind und die Theater auch
nicht berufsmäßig ausüben. Es kann dabei noch unterschieden werden zwischen
institutionalisiertem Laientheater
(Theatervereine und Vereinstheater, Schultheater, Studentenbühnen,
Jugendkunstschulen, Jugendhäusern,
also Theatergruppen in festen Institutionen, usw) und einer freien Theaterszene, Laientheater, das nicht an irgendeine
Einrichtung angegliedert ist. Der
heute hierfür meist verwendete Begriff ist Amateurtheater. Im
engeren Sinn bezieht sich der Begriff eine Theaterbewegung zu Beginn des 20.
Jahrhunderts, das aus der Kunsterzieherbewegung und der Jugendbewegung
entstanden ist. Diese Form des Laienspiels wurde von der Reformpädagogik
aufgegriffen und wurde in freien Waldorfschulen und besonders in der
Landerziehungsheimbewegung gepflegt. Wichtigster Vertreter ist der Reformpädagoge
Martin Luserke. Nicht selten
verstand sich die Laienspielbewegung als
Opposition zum professionellen Theaterbetrieb ihrer Zeit. Intentionen und
Ziele dieser Richtung finden heute eine gewisse Renaissance im Schultheater.
Der Begriff
Laienspiel wird
heute vorwiegend in diesem historischen Zusammenhang benutzt.[2] Amateurtheater Die
weiter gefasste Vorstellung des Begriffs Laientheater
wird heute im allgemeinen als Amateurtheater
bezeichnet, besonders wenn es sich um institutionalisierte Gruppierungen
handelt. Das hat damit zu tun, dass der Begriff des Laienspiels
in den 50er und 60er Jahren sehr abschätzig verwendet wurde für
dilletantisches, unkünstlerisches Theaterspiel, wie es sich vorallem im Volkstheater niederschlug.[3] Volkstheater Auch
dieser Begriff erfuhr eine Neudefinition besonders in der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts. Volkstheater meint
volkstümliches Theater,ein Theater,
das sich mit seinen oft derben Stücken am Geschmack des Volkes orientiert.
Theater fürs Volk, das in dieser Funktion unterhaltsam sein möchte und
keinen formulierten künstlerisch-ästhetischen Anspruch verfolgt. Gespielt
werden kann solches Volkstheater von
Laiendarstellern als auch von eigens darauf spezialisierten professionellen
Theatern, in Süddeutschland oft in der Form des Bauerntheaters. Ursprünglich
stammt der Begriff Volkstheater aus
der griechischen Antike. Die griech. Begriffe laikos (zum Volk gehörig) und
laos (das Volk) (lateinisch: laicos und
leigo) deuten den Ursprung an Laienspiel
geht vom Volk aus, ist Volkstheater.
Das griechische Theater war Laientheater,
das
Volk, die Bürger selbst wirkten im Chor mit und standen als Spieler auf der Bühne.
Erst im Laufe der Zeit professionalisierten sich die Darsteller. Spiel Spiel
ist... ? Alltagsbegriffe
wie Spiel sind nicht selten schwer
zu definieren. Ganze Regale in Bibliotheken können mit den Versuchen, einen
Spielbegriff zu definieren, gefüllt werden. Es gibt keine definitive Erklärung
des Begriffes "Spiel" Allenfalls Annäherungen. Einig sind sich alle
Autorinnen und Autoren, dass Spielen ein elementares Wesensmerkmal des
Menschen ist und
untrennbar mit den Prozessen der Weltaneignung also des Lernens
verbunden ist. Damit scheitert schon der Versuch Spiel in Abgrenzung zu Arbeit
eine Zweckfreiheit zu unterstellen. "Denn,
um es endlich einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller
Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er
spielt." (Friedrich
Schiller, Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschengeschlechts) Nur,
menschenspezifisch ist der Spielbegriff nicht. Auch Affen spielen, Hunde,
Katzen, Löwen, usw. Wir sagen auch "Die Bäume spielen im Wind",
sprechen von "Spielwiesen", verbinden also den Spielbegriff mit
Naturerfahrungen.
Spielen erscheint als eine elementare Handlungsweise des Lebens. Spiel
ist immer Handeln einer ganz besonderen Art. Rolf
Oerter (Psychologie des Spiels; Beltz tb
46 1999) spricht 1.
Vom Handeln im Spiel als Selbstzweck, also Handlung um der Handlung
willen. 2.
Von
der Konstruktion oder der Rekonstruktion von Realität. Spiel
als Aneignung von Wirklichkeit. 3.
Von
der Festigung der Wirklichkeitswahrnehmung durch Wiederholung und Rituale, was
sich besonders ausgeprägt in den Spielen der Erwachsenenwelt zeigt. (Sport,
Theater, Liturgie) "Andererseits
zeigt sich im Ritual eine Paradoxie des Spiels, ... Obwohl das Spiel
Hand-lungsfreiheit eröffnet, wird diese zugleich durch Regeln eingeschränkt."
Andreas
Flitner schreibt im Vorwort seines Buches "Spielen - Lernen. Praxis und
Deutung des Kinderspiels. (10. Aufl. München 1992) folgenden bemerkenswerten
Satz: "Homo
ludens - der Mensch ist ein Spieler -, zumal dort, wo er nicht mit der
unmittelbaren Fristung seines Lebens beschäftigt ist, wo seine Muße, seine
Kultur, seine Erfindungsgabe, auch seine Wissenschaft zum Zuge kommen. Die Fähigkeit
zu spielen ist ein Kulturphänomen ersten Ranges, vielleicht sogar, wie Johan
Huizinga behauptet, Wurzel der Kulturbefähigung überhaupt. Wie sollten wir
nicht darauf achthaben, wie der Wurzelgrund dieser Fähigkeit, nämlich das
Spielen der Kinder, beschaffen ist und was diese Grundlage heute gefährdet." Schultheater ist
Laienspiel oder Amateurtheater, das in Schulen mit Schülerinnen und Schülern
stattfindet. Heutiges
Schultheater hat seine Bezugspunkte
in der Laienspielbewegung der Reformpädagogik
und in der Renaissance der Theaterpädagogik
der heutigen Zeit. Die Ursprünge liegen weiter zurück und finden sich im Jesuitentheater
und protestantischen Schultheater ab dem 16. Jahrhundert. Eduard Haueis
erklärte das Verschwinden der Bedeutung des Schultheaters mit dem Aufkommen
des Aufsatzes. Es
gibt dabei nahezu keine Begrenzung und Abgrenzung hinsichtlich irgendwelcher
Richtungen oder Gattungen innerhalb des gesamten Komplexes "Theater."
Es gibt nichts im Theater, was es im Schultheater nicht auch geben könnte.
Dabei geht es um drei sehr unterschiedliche Richtungen: -
Ein
(Lehrer-) Regisseur verwirklicht sich selbst indem er Schülerinnen und Schüler
zu
Handlungsträgern seiner Vorstellungen und Interpretationen macht. -
Theaterspielen mit Schülern wird zu einem pädagogischen
Lernfeld. Es geht dabei vorrangig um Lernerfahrungen in projekthaften
Lernsituationen. "Theaterprojekte"
werden als besonders exemplarisch in der entsprechenden Literatur
aufgeführt. Theaterpädagogik und szenisches Lernen liefert sicher keine
Globallösungen und Geheimrezepte
für äußerst komplexe gesellschaftliche Vorgänge. Aber sie bietet eine
Reihe von Ansatzpunkten
„die Dinge zu klären und den Menschen zu stärken“ (v.Hentig).
Unsere Schulen müssen mehr zu Stätten kultureller Ereignisse und Begegnungen
werden. Die kulturelle Identität einer Gesellschaft zeigt sich auf Dauer mehr
an der Qualität der Beteiligungsprozesse als an der Quantität ihres
kulturellen Konsumverhaltens. „ Aber vom Theaterspielen verstehe ich etwas
und behaupte, dass, wenn ein Mensch einen anderen darzustellen sich bemüht
und nicht nur den Schauspieler nachmacht, der diesen spielt, er einen
ungeheuren Schritt zur Erweiterung und Vermenschlichung seiner selbst tut. Ja,
ich behaupte darum, dass das Theaterspiel eines der machtvollsten
Bildungsmittel ist, die wir haben: ein Mittel, die eigene Person zu überschreiten,
ein Mittel der Erkundung von Menschen und Schicksalen und ein Mittel der
Gestaltung der so gewonnenen Einsicht."“(Hartmut v. Hentig Bildung, München
1996 S.119) -
Es geht in Schultheaterprojekten zuallerst um ästhetische
und literarische Erfahrungen. "Priorität
hat das künstlerische Tun, hat die Ästhetik des Theaters. Schultheater ist
kein Mittel, kein Instrument, das in Wahrheit andere Interessen verfolgt.
Selbsttätigkeit, kommunikatives und soziales Verhalten sind hier Sekundärtugenden,
die nebenbei von selbst entstehen, wenn der ästhetische Prozess sinnvoll
angelegt und erfahrungs-reich vorankommt." (Hajo Kurzenberger) Klassenspiel der
Begriff
beschreibt eine besondere Form eines schulpädagogisch verstandenen
Theaterbegriffes. Eine Schulklasse soll in ihrer Gesamtheit zu theatralischem
Handeln geführt werden und dabei nicht nur ein Stück sich aneignen, sondern
im gemeinsamen Prozess Formen kooperativen Handelns entwickeln. es geht dabei
sowohl um die interpretative Herangehensweise an Texte oder Eigenproduktionen
als auch um die Suche nach ästhetischen Ausdrucksformen und die
vielschichtigen Ebenen des sozialen Lernens innerhalb einer Klasse. Darstellendes
Spiel Der
Begriff wird ausschließlich im schulischen Bereich verwendet. Er umfasst alle
Bereiche, die präsentative Möglichkeiten einschließen.
Eine genaue Definition findet sich nirgends. Es geht dabei um
Darstellung oder Präsentation von ästhetisch oder pädagogisch intendierten
Inszenierungen im schulischen Bereich. Diese wird immer getragen von
szenischen Momenten. Insofern ist der Begriff enger zu fassen als der Begriff
des szenischen Spiels. Szenisches
Spiel Nach Ingo
Scheller ist szenisches Spiel
"Handeln in vorgestellten Situationen." Lernen findet nach
Scheller immer in Szenen statt, in die Lernende und Lehrende mit allen Sinnen
eingebunden sind. In diesen Szenen beschäftigen nicht nur die Inhalte,
sondern immer auch der Raum, die Zeit, Gegenstände, das Auftreten und die körperlichen,
gestischen, mimischen und sprachlichen Handlungen und Interaktionen der
Personen, die gesehen, gehört, ertastet und manchmal auch errochen werden.
Diese Wahrnehmungen unterstützen die Erinnerung, rufen Gefühle, Phantasien,
Gedanken und Übertragungen hervor. Schellers
Anliegen ist die Stärkung des Menschen. Das braucht aber eine authentischere
Schule, die den Menschen nicht entfremdet von sich selbst, sondern ihm hilft
auf seinem Weg zur Entwicklung einer Persönlichkeit. Seine Antwort auf diese
zentrale Fragestellung und ihre Spezifizierung hinsichtlich der Lernprozesse
heißt szenisches
Spiel. Es geht
vorwiegend um pädagogische Prozesse. Seine Übungen und Methoden, die
allesamt der Theaterpädagogik und dem Psychodrama entstammen setzt er gezielt
ein, damit die Lernenden und die Lehrenden im Schutz der Rolle menschliche
Verhaltens- weisen erkunden und dadurch lernen, dies auch auf eigene Haltungen
anzuwenden. Damit die Spieler und Spielerinnen lernen, sich in diese Rollen
einfühlen zu können, arbeitet Scheller mit, wie er es nennt „Verfahren des
szenischen Spiels“[4]:
Wahrnehmungsübungen, Vorstellungsübungen, Körper- und Bewegungsübungen,
Sprechübungen, Rollenschreiben, Rollengespräche, Standbilder, Szenische
Improvisation, Szenisches Spiel im engeren Sinn und als letztes die szenische
Demonstration. Diese Verfahren entstammen aus unterschiedlichen Bereichen.
Neben spiel- und theaterpädagogischen Bereichen und Methoden des
Psychodramas,
aus Bereichen
der Wahrnehmungs- und Phantasieübungen findet man eine Reihe Übungen,
die Scheller hier aufführt in Veröffentlichungen zum kreativen Schreiben. Szenisches
Spiel kann,
muss aber nicht zwangsläufig darstellendes
Spiel sein. „Szenisches
Spiel im engeren Sinn“ bedeutet Vorerfahrungen und Vorkenntnisse bei den
Spielern. Das Handeln aus einer gewissen Rollendistanz tritt nun wieder in den
Hintergrund und die spielende Person bringt sich selbst bewusst in die
gespielte Rolle ein. Dieser
Prozess des „Sich selbst über sich Bewusstwerdens“ ist Schellers
zentrales Anliegen seiner „Intentionen
und szenischen Handlungen.“ Szenisches Spiel kann, muss aber nicht nach
außen präsentiert werden. Es kann genauso gut innerhalb einer Gruppe
als Reflexionsmethode eingesetzt werden. Szenisches
Interpretieren Albrecht
Schau definiert diesen Begriff, der zum ersten Mal von Reinhold Klinge Anfang
der 80er Jahre verwendet wurde, folgendermaßen: " Das szenische Interpretieren stellt eine Form des integrierten
Lernens und Lehrens dar, mit dessen Hilfe Literatur genussvoll angeeignet und
kritisch verstanden werden kann. Szenisches Interpretieren ist sowohl ein
didaktisches als auch ein methodisches Prinzip." Schau verwendet den
Begriff sehr eingeschränkt und oberflächlich auf den
Literaturunterricht. Er ist also weitaus enger gefasst als die Begriffe
szenisches und darstellendes Spiel. Rollenspiel Darunter
versteht man eine Spielhandlung, die sich aus einem Rollenverständnis ergibt.
Der Begriff ist eng verbunden mit der Rollentheorie
und einem psychoanalytischen Rollenverständnis. Das Rollenspiel oder besser
gesagt "handeln in und aus Rollen" ist das Kernstück der
Psychodrama- Konzeption. Die Spieler nehmen eine bestimmte Rolle ein und
handeln aus dieser heraus in einem festgelegten Kontext. Ihr Spiel kann dazu
dienen, dass ihnen ihr eigenes Verhalten bewusster wird, oder einer bestimmten
Gruppierung Verhalten zu spiegeln. Mit Hilfe des Rollenspiels sollen uns die
Tiefenschichten unserer Rollen im Alltagsleben bewusster werden, um
stimmigere Handlungsalternativen entwerfen zu können.. Gemeinsames
Ziel aller Schulen und Richtungen ist "die Kinder handlungskompetenter zu
machen. Rollenspiele müssen nicht immer auf ein konkretes Ziel hin
ausgerichtet sein, es kann auch einfach spontane Grundlage zur
Selbstreflexion, Wahrnehmungs- und Interpretationsfragestellungen sein. Stegreifspiel
oder Stegreiftheater Der
Begriff taucht im pädagogischen Feld im Zusammenhang mit spontanem Spiel auf. Praktisch
aus dem "Nichts" heraus wird gespielt und dargestellt. Insbesonders
das Scharadenspiel ist hier anzusiedeln, aber auch alle anderen wenig, oder
unstrukturierten Spielformen. Das Stegreiftheater der mittelalterlichen
Gesellschaft beschrieb eine frühe Form des Improvisationstheaters.
Umherziehende Schauspieltruppen spielten auf öffentlichen Plätzen zur
Unterhaltung ihres Publikums aus dem Stegreif Stücke und Szenen, die nicht
selten lokale Ereignisse und Personen aufgriffen.
Der
Begriff
wurde zum Fachbegriff im psychoanalytischen und therapeutischen Feld.
Er entstammt der Psychdrama- Praxis von Moreno, der in den 20er Jahren seinem
Hauptwerk den Titel "Stegreiftheater"
gegeben hat. Es geht dabei um spontane Gefühls- und Gedankenäußerungen, die
sich in bestimmten Rollenkonstellationen einstellen. Dabei geht es immer darum
in Rollen zu handeln und aus diesen heraus sich die Einsicht in eigene
Strukturen oder für Strategien zur Verhaltensänderung zu erwerben. der
Begriff ist eng gekoppelt mit dem Begriff der Rolle
und des Rollenspiels. Die Methoden
des Stegreiftheaters finden
sich heute auch in der systemischen
Thearpie, insbesonders in G. Hellingers Familienaufstellungen. Drama
in Education (DIE) Das
angelsächsische "drama" beschreibt einen sehr umfassenden
Spielbegriff, der in allen Fächern eingesetzt wird. Seine Methoden und
Inhalte sind sehr stark geprägt von theaterpädagogischen Einflüssen,
greifen aber genauso auf die Rollenspiel- und Interaktionspädagogik zurück,
den gesamten Fundus der Spielpädagogik und den unterschiedlichsten
Konzeptionen erfahrungsbezogener und handlungsorientierter Didaktik. Seit
Mitte der fünfziger Jahre hat DIE einen festen Platz im Methodenkompendium
englischer Schulen und
subsumiert die Traditionen der pädagogischen Entwicklungen, wenn diese
ins spielpädagogische Konzept passen. Entscheidendes Kriterium für oder
gegen die Verwendung einer bestimmten Methode ist die mit einer bestimmten
Lernsituation verbundene Intention. Der Begriff umschreibt einen
erfahrungsbezogenen Erkenntnisweg. Schulfach
"Theater" In
einer ganzen Reihe von Bundesländern gibt es inzwischen ein offizielles
Schulfach "Theater", das entweder dem musisch -ästhetischen
Wahlpflichtbereich zugeordnet ist und gleichberechtigt neben den Fächern
Musik, Kunst und Sport steht (Berlin, Bremen, Schleswig-Holstein, Thüringen,
Hessen, NRW) oder das Teile des Deutschunterrichtes auch noch mit umfasst und
als eine spezifische Form eines ästhetischen Literaturunterrichtes im Fächerkanon
angesiedelt ist. (Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg- Vorpommern)
Theaterpädagogik
umfasst
sowohl die Ausbildung der Theaterberufe als auch die Schulungs- und
Ausbildungsbereiche im Amateur- und Schultheater. Der Begriff ist sehr
umfassend und wenig abgegrenzt. Schauspieltechnik, Dramaturgie und Regie,
Tanzpädagogik und Rhythmik gehören ebenso dazu wie Musik, Maske, Kostüm, Bühnenbild,
Requisitengestaltung und Technik. Allein die Schauspieltechnik umfasst alle
Bereiche, Darstellungsformen und Richtungen des heutigen, weltweiten Theaters.
Besonders hervorzuheben sind dabei die Schauspiel - Schulen von Konstantin
Stanislawski, Bertolt Brecht, Jerzej Grotowski, Peter Brook, Lee Straßberg,
Keith Johnstone, Augusto Boal, Marcel Marceau, Pinok & Matho, aber auch
besondere Spielweisen einzelner Schauspieler wie Charlie Chaplin, Bernhard
Minetti oder Joshi Oida. deren Einfluss das heutige Theater ( und den Film)
weltweit geprägt haben. Es ließen sich für alle Bereiche der Theater-
und Tanzpädagogik hier Namen und Schulen entsprechender Protagonisten
aufführen. Der Begriff entstand erst in der 2. Hälfte des 20 Jahrhunderts in
Deutschland im Zuge der Entstehung einer eigenständigen professionellen
Kindertheaterszene. Es ging zuerst um die pädagogischen und
gesellschaftspolitischen Impulse, die vom professionellen Kindertheater
ausgehen sollten oder wollten. Recht schnell wurde auch die Schulung und
Ausbildung im Amateur- und Schultheater Gegenstand der Theaterpädagokik.
Im Gegensatz zu den angelsächsischen Ländern und der Schweiz gibt es bei
uns (noch) kein anerkanntes Berufsbild Theaterpädagoge.
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